Halte den richtigen Abstand
In einer Gruppe zu fahren bedeutet, andere Fahrgewohnheiten anzunehmen. Du musst nah genug aneinanderfahren, um zu verhindern, dass Fahrzeuge zwischen euch kommen, aber gleichzeitig einen angemessenen Abstand halten, damit Du genug Zeit für Notbremsungen hast. Um den idealen Sicherheitsabstand zu berechnen, zähle 2 Sekunden zwischen jedem Motorrad.
Wie folgt man sich auf der Straße?
Spontan neigt eine Gruppe von Motorradfahrern dazu, in einer Reihe zu fahren. Doch das bringt zwei Probleme mit sich:
Eingeschränkte Sicht: Es ist schwierig, über das Motorrad vor Dir hinauszusehen und Hindernisse auf der Straße frühzeitig zu erkennen.
Bremsprobleme: Wenn es weiter vorne zu einem plötzlichen Stopp kommt, hast Du nur den Abstand zwischen Dir und dem Motorrad vor Dir zum Bremsen.
Die beste Formation für eine Gruppe ist die versetzte Formation (wie die Felder eines Schachbretts). Jedes Motorrad bewegt sich seitlich versetzt zum Motorrad davor. Zusammen mit dem notwendigen Sicherheitsabstand ermöglicht diese Formation, bei einem Hindernis auszuweichen, ohne ein Kollisionsrisiko einzugehen. So behältst Du auch eine gute Sicht auf die Straße vor Dir.
Passe Dich unterschiedlichen Straßentypen an
Natürlich kannst Du diese Formation nur auf ausreichend breiten Straßen anwenden. Auf schmalen, kurvigen Straßen musst Du Dich möglicherweise mit einer Einzelreihe und vergrößerten Sicherheitsabständen begnügen. Es sei denn, Du bist Teil einer erfahrenen Gruppe, die die versetzte Formation auch in Kurven beibehalten kann. Am besten fahrt ihr alle Kurven in einer Reihe und formiert euch wieder in die versetzte Formation, sobald die Straße breiter wird.
Kommuniziere!
Mach Deine Absichten immer deutlich, besonders wenn Du Deine Position oder Richtung änderst. Nutze Deine Blinker, drehe den Kopf, kontrolliere Deine toten Winkel, signalisiere mit Deinen Händen, falls eure Helme nicht mit einem Kommunikationssystem ausgestattet sind. Versuche alles, damit Du von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen und verstanden wirst. Führe Deine Manöver nicht überstürzt aus und handle berechenbar. In einer Gruppe zu fahren bedeutet nicht, dass Du riskanter unterwegs sein kannst als alleine – im Gegenteil.
Verlass Dich auf Deinen eigenen Verstand
Nur weil das Motorrad vor Dir ein Manöver ausgeführt hat, heißt das nicht, dass Du es blind wiederholen solltest. Behalte Deine eigene Analyse der Situation bei und handle nach Deinem eigenen Urteil.
Die Reihenfolge des Konvois
Es sollte bedacht werden, dass nicht alle Motorräder in einer Gruppe gleich schnell fahren. Aufgrund von Sicherheitsabständen und Reaktionszeiten funktioniert eine Motorradgruppe nach dem Elastik-Prinzip: Wenn das erste Motorrad beschleunigt, wird das letzte erst etwas später beschleunigen. Je größer die Gruppe, desto größer der Unterschied. Platziere die weniger leistungsstarken oder schwereren Motorräder sowie weniger erfahrene Fahrer an den Anfang des Konvois. Der Rhythmus wird so gleichmäßiger, als am Ende der Gruppe, wo erfahrene Fahrer besser auf jede Situation reagieren können.
Der Road Captain (oder Anführer)
Der Road Captain muss für den gesamten Konvoi vorausdenken und sanft fahren, um den Elastik-Effekt zu reduzieren. Beim Einfahren in eine Stadt sollte er beispielsweise sofort abbremsen, sobald er das Geschwindigkeitsbegrenzungsschild sieht, damit alle zusammen in die Stadt fahren und das Tempolimit einhalten.
Behalte den Hintermann im Blick
Egal, wie groß Deine Gruppe ist, es ist essenziell, regelmäßig in die Rückspiegel zu schauen, um sicherzustellen, dass das Motorrad hinter Dir noch da ist. Verlangsame, wenn Du es aus den Augen verlierst. Wenn die ganze Gruppe diese Regel befolgt, wird das Motorrad vor Dir das Gleiche tun, und so weiter, bis zum Motorrad an der Spitze des Konvois. Du kannst diese Kontrolle an jeder Kreuzung oder beim Wechsel der Straße durchführen. So geht niemand während der Fahrt verloren.
Gruppenregeln
In einer Gruppe zu fahren, bedeutet, bestimmte Regeln zu befolgen. Eine übliche Regel ist, dass niemand seinen Platz ändern sollte und jeder nach den Pausen an seinen ursprünglichen Platz im Konvoi zurückkehrt. Das Wichtigste ist, die Regeln des Gruppenfahrens vor der Abfahrt zu besprechen, unabhängig von der Erfahrung und den Fähigkeiten der Teilnehmer, um für alle Spaß und Sicherheit zu gewährleisten.
Anführen will gelernt sein
Bei der Abfahrtsbesprechung sollten die Rollen derjenigen, die die Gruppe führen, klar definiert werden. Die Person, die vorausfährt, sollte die meiste Erfahrung haben. Sie muss in der Lage sein, die Route zu kennen, diese den anderen zu vermitteln und den Verkehr, die Straße, andere Verkehrsteilnehmer und die nachfolgenden Motorräder im Blick zu behalten. Sie muss Stopps an ausreichend großen Bereichen einplanen, ohne andere Fahrer zu stören oder eine Kollision zu riskieren.
Das Motorrad, das den Konvoi abschließt, erfordert ebenso viel Erfahrung und Wachsamkeit. Es muss mit dem Elastik-Effekt klarkommen. Eine absolute Regel: Niemand sollte jemals hinter diesem Motorrad sein.
Das Motorrad, das den Konvoi abschließt, erfordert ebenso viel Erfahrung und Wachsamkeit. Es muss mit dem Elastik-Effekt klarkommen. Eine absolute Regel: Niemand sollte jemals hinter diesem Motorrad sein.
Besondere Merkmale
Beim Fahren in einer Gruppe sollte das führende Motorrad das Schlusslicht zumindest gelegentlich sehen können, um sicherzustellen, dass alle folgen. Es wird daher empfohlen, dass beide Fahrer (vorne und hinten) eine Warnweste oder etwas Auffälliges tragen, um leicht erkannt zu werden. Ist das bei einer großen Gruppe nicht möglich, übernimmt das „fliegende Motorrad“ die Aufgabe, Nachrichten von einem Ende des Konvois zum anderen zu überbringen.
Bist Du bereit für Deine Reise? Vergiss nicht, Deinen Reifendruck zu prüfen.
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